Dienstag, 25. März 2014

She loves you.......yeah,yeah,yeah

Heute möchte ich gern darüber berichten, wie Frederik und ich uns eigentlich kennengelernt haben und wie daraus "Rødgrød med Kærlighed" = rote Grütze mit Liebe, wurde.

So banal es auch klingt, Frederik und ich kennen uns, wie viele andere Paare mittlerweile auch, aus dem Internet. Darauf angelegt, jemanden kennenzulernen, hat es aber keiner von uns.

Durch Zufall waren wir beide am selben Tag, zur selben Zeit, aus dem selben Grund auf einer Internetseite, die "Omegle" heißt. Getrieben von Langeweile besuchten wir die Seite, die uns jeweils von Freunden vorgeschlagen wurde (mir von Sandra, ich bin ihr dafür ewig dankbar :-) ). Wie es der Zufall wollte, wurden wir einander als Chatpartner "Stranger 1+2" vorgestellt und fanden ziemlich schnell Gefallen aneinander.

Das technisch-magische an der Sache ist jedoch, dass man der selben Person meist nur einmal vorgestellt wird, man sich hinterher nicht wiederfinden kann und dass unsere Internetleitungen, die zu der Zeit beide ein Verbindungsproblem hatten, standgehalten haben. Die eigentlichen Voraussetzungen waren also denkbar schlecht, aber ich denke, dass das Schicksal mitgespielt hat.

Und so wollte es das Schicksal auch, dass wir uns verliebten, aber bevor wir ein Paar wurden, vergingen vier Monate der Freundschaft. Wir schrieben jeden Tag und waren uns schnell so nah, wie man sich eben sein konnte, ohne sich körperlich nahe zu sein.

Mittlerweile sind  fast vier Jahre vorüber, seitdem wir uns das erste Mal trafen. Die Erwartungen, aber auch die Ängste waren groß, doch schon auf dem ersten Spaziergang über die Felder meines damaligen Heimatortes wussten wir, dass wir gut miteinander auskommen. Und so begann eine 3-jährige Fernbeziehung, unterstützt durch DSB und Deutsche Bahn, geprägt von Sprachbarrieren und ihren Überwindungen; aber nun sind wir endlich angekommen.

Zum einen leben wir zusammen, zum anderen kann ich mittlerweile "Rødgrød med fløde" aussprechen, ohne großartig über weiche D's zu stolpern. Und das ganze geschah einzig und allein aus Liebe - Kærlighed.




Today I wanna tell you a little bit about how Frederik and I met and how our friendship developed into "Rødgrød med Kærlighed" = a sweet fruit dish with love.

As banal as it sounds, Frederik and I met on the internet, like a lot of other couples nowadays. However, it was neither his, nor my intention to find the one.

It was mere coincidence that we, on the same day, at the same time, for the same reason (boredom) decided to visit the internetpage "Omegle" that our friends had suggested previously (in my case, it was due to Sandra and I'll always be grateful for that! ) and as luck would have it, we were assigned to eachother as "Stranger 1+2" and felt sympathy in the blink of an eye.

The technical-magical miracle though, was that you're only entitled to meet people on Omegle one time, as there's thousands of possible chat partners that will randomly be assigned to one another. With both of our internet connections being unstable at the time, it was pure luck that we had enough time to share contact addresses with one another.

However, I think it was fate that brought us together and made us fall in love after four month of friendship. Writing to each other every day let us feel close to one another, even though it wasn't physical by then.

It's been almost four years since we physically met for the first time and the expectations and also the fears were huge, but it took only one long walk in the fields of my home village at that time, to figure out that we fit together. And this is how our long distance relationship began that lasted 3 years and was assisted by DSB and Deutsche Bahn and included language barriers and their overcoming; but now we're finally where we want to be.

We live together and I've managed how to pronounce "Rødgrød med fløde" correctly. And all of this happened for one reason: Love = Kærlighed.



Montag, 17. März 2014

Etikette im Zug - or when it should be appropriate to take your shoes off

In Dänemark zieht man gern seine Schuhe aus - wenn man jemanden besucht, ist es wichtig, dass man direkt an der Haustür seine Schuhe los wird. Das ist zum Einen unglaublich bequem und sorgt dafür, dass man den Dreck von draußen nicht mit hereinbringt, zum Anderen verführt es einige Dänen aber dazu, das selbe in Zügen zu tun und besonders in vollen Zügen zu genießen.

Ist das angebracht? Egal ob Zug, Flugzeug oder sonstiges, meiner Meinung nach sollte man nur die Schuhe ausziehen, wenn man sich sicher ist, dass diese nicht einem dänischen Höhlenkäse Konkurrenz machen. Das tun sie aber oft. Zu allem Überfluss ziehen besagte Menschen ihre Schuhe häufig aus, um sich auf der gegenüberliegenden Sitzreihe auch breit zu machen. Hier könnte man sagen: Wenigstens haben sie nicht ihre dreckigen Schuhe an den Sitzen abgewischt. Aber das ist auch nur ein Teil der Schadensbegrenzung.

Ansonsten sollte es eine Liste über das Essen geben, was in einem Zug erlaubt sein sollte und was nicht. Hinweis: Ei und Käsebrot mit Bier ist vielleicht etwas zu viel des Guten. Dennoch sollte man den Dänen nachsehen, dass sie wenigstens nicht hauptsächlich Döner und asiatisches Takeaway-Essen mit im Zug haben, so wie das in Hamburg üblich ist.

Aber wo bleibt die Etikette? In Frankreich wurde mir von einem netten Herren der Koffer auf die obere Ablage gehieft - in Deutschland als auch in Dänemark werden die Damen reihenweise von ihrem "Ich kann mich nicht entscheiden und habe für jede Eventualität etwas dabei - obwohl ich nur zwei Nächte bleibe" - Koffern erschlagen. Da lässt die Frage nach Etikette echt zu wünschen übrig.

Und möchte ich dann zu allem Überfluss noch die Musik meines Gegenübers hören? Nein. Ich habe genug damit zu tun, über das Geschrei des wenige Monate alten Babies hinwegzuhören, das zu recht seinen Unmut mitteilt.

Aber natürlich gibt es auch die guten Seiten: 4 1/2 Stunden mit einer indischen Familie, die Bollywood mit ihrem Gesang Konkurrenz machen könnte. Ich komme mir vor wie im Film. Ob es jedoch ein Happy End gab kann ich euch nicht mitteilen. Ich fühlte mich wie in einer Trance aus "Warum immer ich?"- Mantras und der Realisierung, dass es manchmal ganz schön schwer ist das Motto "Leben und leben lassen" aufrecht zu erhalten.


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In Denmark, people like to take their shoes off - when you visit them, it is of utterly importance that you get rid of them at your hosts entrance. Admittedly, it's a very comfortable habit and makes sure that the dirt you just got on your shoes while working in the garden will not end up in your friends house. On a bad note, this custom leads Danes to believe it's a good idea to do the same in a train - especially, if that one is rather packed.

Is this appropriate? Whether it happens on a train, plane or anywhere else - my opinion is that one should only take his or her shoes off, if one is a 100% sure of their feet not being competition for Danish cave cheese. But that's exactly what you'd usually deal with when somebody takes their shoes off. On top of that, the reason to take the shoes off on a trainride is usually somehow related to putting your feet up on the seats in front of you. Here, you could of course say: Atleast they had the grace not to wipe the dirt off in the cushions. But that is mere damage limitation.

Furthermore, there should exist a list of Do's and Don't's in respect to food. Hint: Eggs and cheese bread with beer is probably a bit too much. On a positive note: Atleast you can't find Döner Kebap and chinese Takeaway like it's custom in Hamburg.

But where is decorum when you need it? In France, it didn't even take more than 3 perhaps 5 seconds for a man to offer his help when putting my luggage up on the luggage rack. In Denmark and Germany though, you will find acceptionally many cases of women, who will get smashed by their "I cannot decide on anything and thus brought something for every eventuality - even though I'm only staying for two nights" luggage.

On top of that, am I okay with listening to my neighbors music? No. I'm busy trying not to hear the screaming, about three months old baby that complains and has all the rights to do so.

But of course, there's always good experiences: 4 1/2 hours with a family from India, whose singing talent could be seen as competition to all the Bollywood movies. And I feel like I am part of a movie. Whether or not there'll be a happy end - I cannot tell. I felt like in a trance of "Why me?"- mantras and the realisation that sometimes it can be difficult to live up to the motto "Live and let live".


Dienstag, 11. März 2014

Ein Jahr vergeht wie im Flug..

Eigentlich war es meine Idee, hier so oft wie möglich Gedanken und Eindrücke zu veröffentlichen. Dieses Vorhaben gelang mir jedoch nicht.

Dabei stellt sich natürlich die Frage: Lag es daran, dass ich keine Zeit hatte? Nein. Mein persönlicher "writer's block" kam still und heimlich, denn ich hatte mehr Zeit als genug, mir fehlte nur die Motivation. Und wenn es eines gibt, was einem beim Auswandern ganz schnell verloren gehen kann, dann ist es ebendiese.

Denn auch wenn man zunächst keine großen Probleme hat, stellen sich diese recht schnell ein. Es ist wichtig, dass man direkt nach der Ankunft sofort in die Gänge kommt und sich nicht erst Mal einleben will, weil das Einleben sonst viel zu lange dauert. Und schon findet man sich auf einer Couch wieder, ohne Sinn und ohne Ziel und läuft geradewegs auf die erste Krise zu.

Die Krise konnte ich durch einen Sprachkurs abwenden. Mittlerweile nehme ich am letzten Dänischkurs teil, dem Kurs, der einen zur "Studieprøven" vorbereiten soll. Das ist ein Test der feststellt, ob mein Dänisch gut genug für ein Studium ist. Und ohne mich selbst beweihräuchern zu wollen würde ich sagen, das ist es.

Nebenbei ist es mir auch gelungen, erste Einblicke in den dänischen Arbeitsmarkt zu erhalten. Ich habe Anzeigen für eine dänische Werbeagentur übersetzt. Gleich beim Hereinkommen entdeckte ich ein mir altbekanntes Wort an der Wand "Merværdi" =Mehrwert. In den Branchen, in denen ich bereits gearbeitet habe, ein wichtiges Wort.

Doch was ist Mehrwert für mich? Ist es, dass ich ein wenig extra, steuerfrei dazu verdiene? Nein. Wichtig ist, dass man sich willkommen fühlt. Und willkommen fühlt man sich in Dänemark im Durchschnitt erst später. Mitschüler erzählen immer wieder von großen Problemen, Freunde oder aber auch Arbeit zu finden. Da ich die Freunde meines Freundes sozusagen im Gesamtpaket mitbekam, ist das nicht meine größte Sorge, aber alle anderen Freunde, die ich gefunden habe, sind durch die Bank Ausländer. Wir haben es nicht leicht und vielleicht ist gerade deswegen der Zusammenhalt so stark.

Arbeit dagegen ist eine Frage des Glücks, aber auch des Könnens, und in Dänemark erscheint mir der Arbeitsmarkt undurchlässiger als in Deutschland, wo man auch mit einem Bachelor und passenden Praktikas weiterkommt. Aber vielleicht finde ich auch noch eine passende Nische?


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My idea used to be that I would post impressions and thoughts on a regular basis, but as you can see, it didn't happen.

That raises the question: Did I stop writing, because I had no time? No. My personal "writer's block" came as a surprise, because there was more than enough time, but I lacked motivation. And motivation is one of the first things one risks to lack as an expat.

For even if one does not face bigger problems at first, it wont take too long before one encounters the first problem. It's crucial to start every day life upon arrival - instead of trying to figure out how to function in the new surroundings. If you want to get used to life in another country, all you get used to is the comfort of not having to do a lot and enjoying your free time.

Luckily, my first problem never fully developed into a bigger one, as I started going to Danish class relatively early. Now I'm studying towards the "Studieprøven", the last class that is supposed to determine whether or not I'm fit to study in Danish, and I think I am.

I've also dipped into the Danish business world. I've translated adverts from Danish to German and English. One word combination I bumped into that I remember, because it seems to follow me around everywhere I go, was "added value".

But what does "added value" mean to me? The fact that I earned a bit of money that I don't need to pay tax for? No. My sense of added value is that I felt welcome in the business I worked at. Because feeling "welcome" is difficult and does not come naturally in Denmark. Friends from school are often talking about how difficult it is to find friends and let alone work in Denmark. Well, admittedly, finding friends is not my biggest issue since I simply "inherited" the friends of my boyfriend, but every other friend I found is a foreigner and not a Dane. I guess we all feel so connected since we have to cope with the same difficulties.

Finding work though, is a matter of pure luck, but also a matter of knowledge and skill. The business market in Denmark seems to be more difficult, perhaps more competitive than Germany's, where you can use internships to your advantage and where it seems like a Bachelor would technically be enough. But who knows, maybe someday I'll be able to find my niche?

Goodbye Deutschland!

Bald ist es so weit - Ich gehe nach Dänemark. Fast drei Jahre sollte es dauern, bevor Frederik und ich eine erste gemeinsame Wohnung ausgesucht hatten.

Unsere Wohnung liegt in Aarhus, gleich neben der Universität. 44m², also kleiner als zuvor und ich habe nach wie vor nicht richtig Dänisch gelernt. Ich habe aber keine Angst davor, was auf mich zu kommt und denke auch nicht, dass ich blauäugig an die Sache herangehe. Ich freue mich auf neue Abenteuer und darauf, vielleicht in Berufe hereinschnuppern zu können, mit denen ich zuvor nie in Berührung geraten bin.

Abgesehen von der Uni liegt in unserer unmittelbaren Nähe auch ein Kaufhaus, deswegen vermute ich, dass kaum Langeweile aufkommt! Schon der erste Tag in der neuen Wohnung wird spannend: Bis jetzt wissen wir nämlich nicht, wie die Wohnung von innen aussieht. Wir wetten auf ein dunkelbraunes Bad und ich denke, die Küche ist vielleicht so kieferfarben, aber das wird alles eine große Überraschung.

Bis dahin heißt es erst einmal Sachen packen, ich habe bereits angefangen und bin überwältigt, wie viele Dinge ich doch in meiner Wohnung versteckt hatte.


Soon it's time to say Goodbye Germany - when I'll move to Denmark. Almost three years of constant travels between Germany and Denmark will be over and Frederik and I will finally live together.

Our apartment is located in Aarhus, in the University area. It's 44m² in size which is just a tad smaller than my former apartment and I still haven't managed to learn Danish properly. However, moving does not scare me as I have an idea about all the things that are necessary to remember. I'm looking forward to adventurous times and perhaps even trying out new jobs which i haven't been in touch with, yet.

There will also be a shopping center right across the street, which is pretty convenient and apart from that, we don't know a whole lot about the apartment just yet as we haven't seen it from inside. This feels a bit like a lottery- but we already placed some bets on the bathroom being darkbrown and I also believe that the kitchen could probably be in some kinda wooden color. We are definitely in for a big surprise!

Until then, I'll have to pack. I alreay started and I am overwhelmed by the amount of little things I seem to have been hiding all over my apartment.